cover Hithouse - Jack To The Sound Of The Underground (1988)

Als "I Can't Wait" von Nu Shooz im Jahr 1986 ein Hit wurde, deuchte es dem Remixer Peter Slaghuis, dass die 150 Pfund Gage, die er genommen, und die Tantiemen, die er ausgeschlagen hatte, wohl eine drastische Fehleinschätzung gewesen war.

Er hatte das Stück so furchtbar gefunden, dass er sogar einen ganz neuen Refrain komponierte. "I Can't Wait" war zwar nicht sein Baby, aber gewissermaßen sein unterschätztes Stiefkind.

Gut für ihn, dass zumindest sein Selbstbewusstsein gestärkt wurde. Denn von Kindesbeinen an hatte er mit einem Tapedeck akustische Versuchsaufbauten studiert und mit der so genannten "Cassette-Pause-Button-Editing-Technique" ein virtuoses Hobby gefunden.

Und das sollte sich letztlich noch auszahlen: 1988 landete der gerade mal Zwanzigjährige einen Chart- und Clubhit in Europa, mit "Jack To The Sound Of The Underground".

Unter dem Wortspiel Hithouse (Slag und Huis wörtlich ins Englische übersetzt) veröffentlichte er "Jack To The Sound Of The Underground". Das Stück war nicht nur musikalisch sondern auch inhaltlich eine Hommage an Chicago. "to jack" bezeichnete das freundschaftliche auf den Hintern klatschen in den Houseclubs der Achtziger.

Und zu Slaghuis' aufregendem, durch seine perfektionierte Pauseknopftechnik unverwechselbarem Klang ließ sich hervorragend tanzen.

Eines der verwendeten Samples hat übrigens einen bleibenden Eindruck hinterlassen: "You're No Good for Me" von Kelly Charles wurde ein paar Jahre später bei The Prodigy erneut zerschnibbelt.

Die lernte Peter Slaghuis jedoch nicht mehr kennen, denn das Leben kennt in seinen grausamen Zufällen oft keine Gnade: Mit nur 21 Jahren verlor er bei einem Autounfall das Leben. Seine Musik hat überlebt und ihm ein Denkmal gesetzt – als einem Pionier der jungen europäischen Houseszene.

About The Author

Scroll to Top