DJ-Challenge Tag2: Miste deine Musiksammlung aus

In der gestrigen Aufgabe ging es um dich als Mensch und wie du deine DJ-Tätigkeit beschreiben würdest. Heute widmen wir uns der Musik. Als DJ wird dir das eventuell leichter fallen.

Die meisten DJs fangen als Hobby-Musiksammler an. Während meine Schulfreunde nur wenige Kassetten, Schallplatten und CDs Zuhause hatten, wuchs meine Musiksammlung in kurzer Zeit auf hunderte CDs an.

Ist meine Musiksammlung groß genug?

Ich kaufte mir keine LPs oder Sampler-CDs, sondern einzelne Maxis mit möglichst vielen Remix-Versionen.

Musik zu sammeln fand ich toll. Einmal pro Woche zog ich durch Plattenläden, Drogerien und Elektronikmärkte. Vor allem interessierten mich die Import-Maxis mit Liedern, die noch niemand hatte.

Ist meine Musiksammlung groß genug?

Das Problem ist nur, dass meine Musiksammlung so groß wurde, dass ich sie nicht komplett zu meinen ersten Partys schleppen konnte. Also war ich gezwungen auszusortieren.

Unbegrenzter digitaler Speicherplatz

Bei heutigen Festplattengrößen hast du das Problem nicht mehr. Neulich erzählte mir ein DJ-Kollege, dass er sogar 12.000 Musikvideos zum Auflegen dabei hat.

An dieser Stelle des Gesprächs stelle ich immer die provokante Frage: Wozu?
Wozu solltest du 20.000 Lieder oder 12.000 Musikvideos zu einem Gig mitnehmen? Wie findest du dich in deinem riesigen Musikarchiv schnell zurecht?

Statt immer mehr mitzunehmen, stelle ich mir häufiger die Frage:
Welches Lied spiele ich seit einem halben Jahr nicht mehr?

Es wird bestimmt nicht nur ein Lied sein. Wozu belastest du dich mit dem alten Zeug?

In meinem E-Book "Super Stimmung aufbauen, ohne dein Publikum zu kennen" beschreibe ich das als Minimalismus. Als Teilnehmer der DJ-Challenge habe ich dir den Download-Link in der heutigen E-Mail geschickt.

Stapeln sich in deinem Keller oder auf dem Dachboden die Kisten mit Zeug, dass du seit Jahren nicht mehr angeschaut hast? Genauso kritisch würde ich meine digitalen Plattenkisten durchgehen.

DJ-Challenge 2: Miste deine Musiksammlung aus

Die Aufgabe klingt kurz und einfach, kann jedoch viel Zeit beanspruchen: Finde alle Lieder, die du seit einem halben Jahr nicht mehr spielst. Stelle diese Lieder in dein Musikarchiv.

Eine gute Idee wäre, du schaust dir diese Lieder nach fünf Jahren wieder durch. Dann entdeckst du bestimmt einige Perlen, die du nun als Klassiker spielen kannst. Weil mir das selbst schon ein paar Mal auf sehr gute Musikideen gebracht, werden wir in 27 Tagen darauf zurückkommen.

Wie viele überflüssige Lieder hast du gefunden? Wie viel Musik hast du gelöscht, um zukünftig mit leichterem Gepäck zu deinen Gigs zu gehen? Oder kannst du dich von keinem einzigen Song trennen? Schreibe bitte einen Kommentar weiter unten auf der Seite, wie es dir gegangen ist.

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20 Kommentare zu „Miste deine Musiksammlung aus – DJ-Challenge Tag 2“

  1. deine idee war/ist eine gute möglichkeit für diejenigen die es aufschieben!

    bei mir ist meine Musik rein sortiert in 3 bereiche! Club, Private VA und eigene Must Have.

    Ich kann es auch nicht verstehen wie man so viel musik horten kann!

    Man sagt ja eine Gute oder Gesunde Mischung von allem ist okay. alles was darüber geht ist nicht von nöten.

    Für alle 3 bereiche ist meine Library gerade mal 4000 Tracks lang. klingt nicht viel aber es reicht für alles und für ein gelungenes Event!

  2. Hendrik Tolksdorf

    Ich erstelle mir in verschiedenen Abständen virtuelle Ordner mit den Klassikern die ich in der nächsten Zeit einsetzen will.
    Bei aktueller Musik mache ich es immer noch wie früher. Die Musik die ich nicht mehr brauche fliegt aus meinen SET.
    Mein Motto: Mehr Klasse als Masse.

  3. Sammlung groß genug?
    Ja, definitiv! Trotzdem merke ich auch immer wieder, dass mir hier und da immer noch einzelne Titel fehlen 😀

    Sammlung zu groß/unstrukturiert?
    Definitiv. Obwohl ich mich viel bemühe, Ordnung zu halten, hat sich über die Jahre echt viel angesammelt. Aber man wird nach einer Zeit ja einfach betriebsblind. Und in dem Ordner in dem 40 Lieder sind, von denen man 35 sowieso nicht spielt, liest man im Eifer des Gefechts meist eh nur die 5 Namen, die man braucht.

    Habe mich bei einem Ordner mit 100 Titeln mal rangemacht. Erst mal geguckt, was davon weg könnte, die Lieder dann alle noch mal angehört. Von den zuerst 70 markierten habe ich nun 60 aussortiert. Erst mal in einen anderen Ordner mit Verweis, wann die aussortiert wurden. In 1-2 Jahren gucke ich dann mal, ob man davon noch was gebraucht hat, sonst kann das weg 😉

    Mal schauen, für wie viele Ordner die Motivation noch reicht… 🙂

  4. Da ich in einem Bereich Musik mache, wo ich bereits alles habe und nur wenig neu dazu kommt, sehe ich es mit dem „Minimalismus“ ähnlich wie Reverb.

    In meinem Buch „Todsicher durch jede Party“ beschreibe ich wieso ein Repertoir von ca. 1500 Titeln ausreicht, um todsicher durch jede Party zu kommen.

    Was Musik angeht, ziehe ich mir längst nicht mehr alles auf die Festplatte. Ich haltee es eher wie früher beim CD kaufen.

    Ich kaufe nur das, was ich wirklich brauche. Trends bin ich noch nie nachgegangen.

    Ich gehe meine Ordner ab und zu durch. Und es tut gut. Das ausmisten. Genau so wie mit realen Plunder:-)

  5. Ich arbeite permanent daran meine Musiksammlung zu komprimieren, jedoch etwas anders als es vielleicht die meisten machen. Hier kommt jetzt ein Tipp der mir mit sehr wenig Arbeit einige Gigabyte Speicherplatz freigegeben hat:
    Als erstes sei erwähnt, das ich Sampler und Singles Sammele und diese auch nicht bereit bin zu löschen. Aber was ist mit den ganzen Ordnern auf der Festplatte die bei mir „Mp3 gemischt (Jahr)“ oder „Musik von Freunden“ heißen? In den meisten dieser Ordner gibt es kaum Strucktur. Also habe ich mich mit dem Tool Mediapurge beschäftigt. Mit dieser Software kann ich meine ganze Musiksammlung per Audiovergleich auf doppelte Dateien untersuchen lassen und im Anschluss bestimmen aus welchen Ordnern gelöscht werden soll oder aus welchen auf keinen Fall etwas gelöscht werden darf. Probiert es einfach mal aus. Wenn jemand Fragen zur Software hat oder Tipps zur Bedienung braucht, schreibt mir einfach.

  6. Hallo Markus & Kollegen, vielen Dank für den Tipp mit mediapurge. leider ist das Tool nicht für Mac geeignet. 🙁

    Gerne würde ich auch meine Bibliothek ausmisten…
    Kennt jemand ein passendes Tool für den Mac?

    Danke Euch!

  7. DJ Henrik Sörensen

    Und wieder eine tolle Aufgabe 🙂

    Die hat sich vor ein paar Jahren, zu der Zeit in der ich nicht als DJ tätig war, quasi von selbst erledigt: Meine Festplatte ging kaputt, und in meinem jugendlichen Leichtsinn hab ich mich nicht um eine Sicherungskopie gekümmert.

    Ich habe mir Stück für Stück zwar wieder eine ziemlich große Sammlung angelegt, in der es aber kaum etwas gibt, das ich aussortieren würde.

    Zum Auflegen habe ich die Tracks nach teilweise selbsternannten Genres in Ordnern sortiert, aber auch viele Alben und Sampler dabei. Die höre ich mir auch immer mal wieder nach Lust und Laune zu Hause an. Tracks die ich „noch nie“ gehört habe gibt es seit dem Crash glaub ich nicht mehr.

  8. SUPER AUFGABE!!!
    Endlich habe ich mal alle unbenutzten Musiktitel entsorgt 🙂
    Schiebe das schon ewig auf!
    Des Weiteren habe ich mich auch dazu aufgerafft meine Laptop komplett zu entmisten.

  9. Meine Musiksammlung bereinige ich immer von Zeit zu Zeit, den bei der Masse an Musik die man immer so hat…..
    Auch habe ich extra einen Ordner wo ich die Musikwünsche reinpacke, auch um zu sehen ob der Wunsch öfters mal in Erscheinung tritt.
    Ansonsten habe ich vor Jahren auch schon meine „Plattenkisten“ aufgeräumt, wo man früher noch 5-6 Koffer hatte, sind es heute vielleicht mal 1-2 Koffer.
    Aber selbst das ist eigentlich noch zu viel.

    @Markus: Das Tool schaue ich mir gerne an. Denke auf meinem normalen PC sind auch noch genug Sachen doppelt.

  10. @Markus danke für den Tipp zum Tool.
    Da ich mit einem leichten Bandscheibenvorfall leider derzeit zu Hause rumsitze habe ich viel Zeit endlich meine Library zu säubern.

  11. Vielen Dank für deine Beschreibung, wie du mit deinem Musikarchiv umgehst. Und ich hatte schon befürchtet, das wird eine sehr heftig diskutierte Aufgabe, weil niemand seine Musiksammlung aufräumen will 😉

    Denn Tipp mit den Musikwunsch-Ordner werde ich für meinen USB-Stick verwenden. Darüber haben sich bei mir pro Party fünf bis zehn Lieder für jeden Privat-Gig angesammelt. Das Zeug brauche ich seit Januar nicht mehr.

    @Phil: Für den Mac könntest du iTunes benutzen, um doppelte Dateien zu finden; https://support.apple.com/de-de/HT201812

  12. @Thorsten, vielen Dank für den Tipp. Da ich jedoch nicht ausschließlich bzw. sogar eher weniger mit iTunes arbeite, sondern alles in „normalen“ Crates in Serato organisiert ist… Grund: iTunes kompiert jeden Track zu sich in die Library, was das Zumüllen weiter begünstigt. Jedoch bleibt die Überlegung tatsächlich eventuell alles auf iTunes umzustellen und die ursprünglichen Dateien zu löschen. Dann hat man eindeutig keine doppelten und muss isch auch keine Sorgen machen, dass Dateien nicht gefunden werden (zB durch Verschieben in neue Ordner)… Vlt hat ja jemand noch einen Tipp zu diesem Thema. Bin sicher nciht der einzige DJ mit Serato & Mac 😀

    Danke Euch!

  13. Hallo DJ´s,

    da ich ert seit kurzem rein Digital auflege, war mir die MP3-Sammlung noch nie wichtig, das ich die „ordentlich“ hatte. Hauptsache ich konnte Musikwünsche finden (dafür waren ja die Dateinamen notwendig und die haben gepaßt)…
    ABER seit 3 Gigs lege ich nun rein digital auf und merke, wie wichtig eine gute ID3 Tag Editierung ist.
    Daher bin ich inzwischen seit 3 Monaten dran, mich um meine GANZEN Sammlungen zu kümmern, zu minimieren, zu reduzieren und anzupassen.
    Ganz getreu dem Motto, Qualität vor Quantität.
    Allerdings werde ich weiterhin ALLES (was übrigbleibt und nicht als „WICHTIG“ zählt), dabei haben. Ich erfülle gerne JEDEN Musikwunsch und gehe manchmal auch unkenventionelle (nicht zu verwechseln mit illegal) Wege, um dem Kunden SEIN Lied zu spielen.

    In diesem Sinne…

    HAUT REIN und weiterhin viel Erfolg uns allen mit den kommenden Aufgaben.

    Danke Thorsten

    Byebye Stefan

  14. Bin erst mal fleißig dabei, die doppelten Songs zu sortieren, das ist bei mir auf jeden Fall ein fortlaufender Prozess mit dem Ausmisten & Löschen… Beim Sortieren der Duplikate fallen mir entweder (alte) neue Songs wieder auf, oder ich verabschiede mich ganz und gar vom ungespielten Schinken 😉 Danke für die Anregungen, lieber Thorsten!

  15. Taaaag,
    Ausmisten fällt mir nicht schwer. Das wegwerfen um so eher. Wenn ich gewissen Sound nicht mehr hören kann stell ich ihn weg. Es kann aber gut sein das nach einiger Zeit sich das wieder ändert. Immer wieder finde ich alten sound der aktuell ganz gut kommt! Es schwang immer mal wieder an den vorZügen die ich an meiner Musik habe und stelle. Mal eher dies und irgendwann mal wieder eher so….. Darum ist guter sound der auch schon seit jahren unbenutzt ist immer noch ein ohrenschmaus und mir zu schade zum entsorgen.

  16. Also das Löschen von Musik ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn man irgendwo nen großes Datenbackup hat wo man alle Tracks (ohne doppelte natürlich) gespeichert hat und dann im Bedarfsfall eine Veranstaltung daraus vorbereiten kann, dann gehe ich Konform, dass der Musik-Datenpool auf dem Laptop/USB-Stick klein gehalten werden kann. Aber für private VAs ist es immer gut wenn man Kundenwünsche erfüllen kann. (Mir wurde gesagt, dass es echt toll sei, dass bei mir kein Wunsch offen bleibt!) Und ich habe eine Musikbibliothek über 28.000 Titel, also im Vergleich noch eher klein. Das man letztendlich nur 150-200 Tracks pro Abend brauch ist richtig. Aber im Zeitalter wo Serato, RB und co so gute Suchalgorithmen haben und es nur wenige Sekunden dauert um eine große Datenmenge nach einem Track abzusuchen, warum Kundenwünsche vielleicht rauslöschen?

    Also ja doppelte Tracks rauslöschen, kaputte Tracks oder Tracks die irgendwie verschollen sind und nicht gefunden werden können ok… aber alles andere bleibt drin 😉

    Schöne Grüße

    Alex M

  17. Gute Idee , bei den digitalen Sachen gibt es ja auch keine b – Seiten , diese waren früher nicht immer der Hit
    Aber ich hab auch nicht zu viele digitale Musik , die ist aber schon so geordnet das ich alles gut finde

  18. Eine gute Aufgabe, habe mich erstmal an meine alten Charts Ordner rangemacht. Ich glaube von knapp 1000 Titeln, die ich schon mal vorsortiert hatte, konnte ich jetzt 900 löschen, schon hatte ich eine Playlist fertig mit knapp 100 Titeln aus den letzten 2 Jahren die ich meist immer im Programm habe 🙂

    Danke für diese Aufgabe, werde die nebenbei immer weiter bearbeiten

  19. Ausmissten der Sammlung geht auch gut mit Similarity. Das Programm analysiert neben dem Üblichen, wie Tags und Dateinamen, auch den Inhalt per akustischen Fingerabdruck. Es hört sich das Programm die Lieder sozusagen an. Es wird dann eine Prozentzahl angegeben inwieweit die Dateien übereinstimmen. Zudem wird die Qualität analysiert, damit Lieder mit niedriger Bitrate, schlechtem Remaster oder vielen Störgeräuschen nicht in der Sammlung verbleiben. Mann kann nach der Analyse entscheiden welche Dateien gelöscht werden sollen. Man sollte aber nicht blind löschen, da man sich so u.U. komplette Alben oder Jahrescharts unkomplett macht. Das Programm gibt es für Windows (32 & 64 Bit) oder OS X (10.7+) http://www.similarityapp.com/

  20. ^^ immer diese Werbung für FAKE-FREEWARE die dann doch was kosten um alle Funktionen nutzen willst die du auch benötigst um das sinnvoll einzusetzen. Nenn es doch shareware dann ist es wenigstens fair.

    Nein, brauch kein Mensch weil es wirkliche FREEWARE gibt (siehe oben) die das ganze für lau macht, und das vermutlich sogar schneller und besser.

    Btw: euch ist schon klar, dass der Artikel 1 Jahr alt ist? (10.3.2016 10.3.2017)

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