Wie Musik pitchen, um zwei Lieder beatgenau zu mischen?

Beim Beatmatching geht es darum die Geschwindigkeit zweier Lieder anzupassen. Dafür hast du zwei Möglichkeiten.

  • Entweder passt du die Geschwindigkeit des ersten Tracks an,

  • oder die Geschwindigkeit des zweiten Lieds.

Doch was ist besser?

In den meisten Fällen macht es keinen Unterschied, ob du den ersten oder zweiten Track anpasst. Es sei denn, du legst mit Plattenspielern auf.

Beatmatching mit Plattenspielern

Weil ich Beatmatching mit Plattenspielern gelernt haben, passe ich meistens die Geschwindigkeit des zweiten Tracks an. Das ist eher eine gelernte Routine als eine technische Notwendigkeit.

Denn beim Plattenspieler hörst du deutlich heraus, wenn sich die Geschwindigkeit ändert. Deshalb habe ich während des Mixens immer das Lied angeschoben oder abgebremst, das gerade weniger laut zu hören war.

Was tun, wenn der Pitch nicht ausreicht?

Erst, wenn ich bemerkte, dass der Pitchbereich nicht ausreicht oder ich zum Beispiel ein Lied auf + 6 % abspielen müsste, verändere ich die Geschwindigkeit des laufenden Tracks.

  • Prince – Kiss (111 BPM) -> Michael Jackson – Billie Jean (117 BPM)

Anstatt "Prince – Kiss" auf das Maximum von + 6 % zu pitchen, verlangsame ich den zweiten Song "Billie Jean" um ein bis zwei Prozent. Dann reichen bei dem ersten Lied eine Steigerung von nur 4 Prozent und die Abspielgeschwindigkeit beider Lieder trifft sich bei ungefähr 115,5 BPM.

Kurz nach dem Übergang erhöhe ich die Geschwindigkeit von "Michael Jackson – Billie Jean" dann auf ungefähr + 1 %.

Wie Pitchbereich größer als +/- 6 Prozent vermeiden?

Moderne CD-Player und DJ-Software haben eine Mastertempo-Funktion, die hörbare Tonhöhen-Änderungen verhindert. Deshalb passe ich die Geschwindigkeit bei CDJs nun sogar gleichzeitig links und rechts an.

Es ist also egal, ob du das erste Lied, das zweite Lied oder sogar beide Lieder anpasst.

Auch wenn die Tonhöhen-Änderungen nicht mehr deutlich hörbar sind, würde ich den Pitchregler und die Geschwindigkeit des laufenden Lieds immer nur sehr langsam ändern. Sonst bringst du die Tänzer aus dem Takt.

Verwendest du den Pitchregler anders oder kannst du einen Tipp ergänzen? Schreibe deinen Kommentar bitte weiter unten auf der Webseite.

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6 Kommentare zu „Wie Musik pitchen, um zwei Lieder beatgenau zu mischen?“

  1. Hallo Uwe,

    stimmt, den Satz habe ich etwas sinnlos dort stehen lassen.

    Was ich im Kopf hatte, aber nicht beschrieben habe: Mit den nächsten Übergängen will ich mich in Richtung 120 BPM und schneller bewegen. Deshalb erhöhe ich die Geschwindigkeit des laufenden Lied nach dem Übergang langsam.

    Es könnten also auch 1,5 % oder 2 % werden.

    Vielen Dank für deine Frage.

  2. Hallo DJ Buchty,

    stimmt, Programme wie Mixmeister machen das natürlich automatisch.

    Auch dort greife ich bei der Geschwindigkeit immer manuell ein.

    Zurzeit mixe ich die nächste Podcastfolge für Houseschuh. Der erste Song hat 128 BPM und der zweite nur 124 BPM. Mixmeister regelt die Geschwindigkeit im laufenden Mix ohne Fehler herunter.

    Trotzdem finde ich den Mix besser, wenn ich das erste Lied in der letzten Minute auf 126,7 BPM abbremse und die BPMs des zweiten Lieds bis zum Ende des Übergangs auf 124,8 BPM setze. Dadurch ist die BPM-Differenz der beiden Songs geringer.

    Bei vielen Lieder stelle ich in Mixmeister eine Geschwindigkeit ein, die mehr in Richtung des übernächsten Tracks geht. Dadurch vermeide ich BPM-Sprünge und der Gesamtmix wirkt mehr aus einem Guss.

    P.S.: Weil du Mixmeister live einsetzt, empfehle ich die DJ-Software auch im Anfänger-Guide. Alleine wäre ich nicht darauf gekommen.

  3. Hallo, bei den 1210`ern gab es aufgrund des Bereiches um den Raster (Zeropitch) immer mal wieder die Situation beide Platten pitchen zu müssen. Hat mich nie groß gestört.
    Ob mann in der „heißen Phase“ des Übergangs immer die rechte Übersicht behalten kann, die richtige Platte anzuschubsen, ist sicher Übungssache.
    Keine Hektik, halt wichtig!
    Als Newbie vor Publikum, sicher die Herausforderun, vor allem wenn einem auf die Finger geschaut werden kann, oder, was auch am Anfang seltsam ist, man sich mit einem Hammermix und kreischenden Leuten selbst unter Zugzwang setzt…und nervös wird.
    Bässe raus, Volume runter, hilft auch manchmal zurückzufinden, wenn`s matscht.

    Ich bin gerade in meinem zweiten Frühling quasi und habe mir vor kurzem zwei Denon 2900 gekauft.
    Ich kämpfe doch sehr mit dem Beatmatching
    Ich mag es lange stetige Übergänge zu machen und ich weiß bis heute nicht, ob ich die Mixtechnik von damals 1zu1 auf digitalen Geräten anwenden kann.
    So oft habe ich das Gefühl, die Qualität der MP3 Dateien hat da in Sachen Gleichlaufschwankungen einen rießen Einfluss.
    Beatsyncen kann und will ich nicht.
    Ich kenn nur den VinylMode und ob der der letzte Schluss ist, ich weiß es noch nicht.
    Vielleicht komme ich auf deiner Seite auf neue Anregungen. Eine sehr gute Idee deine Seite, danke dafür.

    Meine Seite http://www.mixcloud.com/endfkt/
    Wäre über jede Art Kritik dankbar.

    Gruß Marcus

  4. Hallo Marcus,

    an diese „Todeszone“ kann ich mich gut erinnern. Bei den Technics 1210 MKII sorgt die Bauweise des Pitchfaders für eine nicht lineare Widerstandskennlinie.
    Der Raster bei 0 Prozent macht den Pitchbereich um +0,5 % bis -0,5 % unzuverlässig. Das wurde erst mit Version MK5 gelöst.

    Ich finde, die Mixing-Technik von früher lässt sich sehr gut auf CD-Player mit großem Jogwheel übertragen. Probiere mal aus, ob du mit dem „normalen Modus“ besser zurecht kommst.
    Mir persönlich gefällt der Vinylmodus nicht so gut. Ich kenne jedoch DJs, die stellen jeden CD-Player sofort auf Vinyl-Betrieb um.

    Mit dem mechanischen Widerstand des Jogwheels musste ich viel ausprobieren. Bei deinen Denon-Playern kannst du das auch einstellen, oder?

    Kennst du von früher noch die Pitchbend-Funktion der ersten DJ-CD-Player? Bei mir dauerte die Lernkurve bestimmt zwei Jahre, bis ich mit den Jogwheels zurecht gekommen bin.
    Danach wirst du mit CD-Playern präziser auflegen können als jemals mit Vinyl.

    Bei immer mehr neuen Liedern fällt mir auf, dass dort absichtlich Gleichlaufschwankungen eingebaut werden.

    Leider verlernt man das Beatmatching über das Gehör ziemlich schnell. Trotzdem wirst du es bald wieder drauf haben.
    Viele Späße beim Üben 😉

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